Workshop XIII, Cleo Reece, 15.Oktober 2020
Cleo Reece wurde in Fort McMurray, Alberta, Kanada, geboren. Die Cree-Métis-Aktivistin und Filmemacherin begründete 2008 die Keepers of the Athabasca Watershed Society mit. Die Society entstand, um die Anliegen ihrer Community in Bezug auf die lokalen Gewässer und deren Wasserqualität zu vertreten. Keepers of the Athabasca Watershed Society arbeiten an pädagogischen Projekten für Öko-Literarität. Sie organisieren etwa Workshops über Klimawandel und pädagogische Aktivitäten, darunter einen Kurs über eine nachhaltige Zukunft für Kinder bis 12 Jahre.
Im Jahr 2010 begann Reece den Healing Walk, um auf die Auswirkungen der Umweltverschmutzung durch die Ölindustrie und die Folgen auf die Bevölkerung aufmerksam zu machen. Die Menschen aus ihrer Community sind sich der vielen Veränderungen ihrer Region durch die Zerstörung der Natur bewusst, so können z. B. Wildtiere wie Kaninchen, die als Grundnahrungsmittel dienten, nicht mehr konsumiert werden.
Für ihre Community war Öl einfach ein Teil des Landes. Sie benutzten es, um ihre Kanus abzudichten und eine wirtschaftliche Nutzung war dabei nie vorgesehen. Ihre Community muss sich immer noch mit den Nachwirkungen des Kolonialismus auseinandersetzen: sie sind nicht gleichberechtigt mit dem Rest der Gesellschaft. Reece leitet darüber hinaus das „Blanket Exercise‟, Diese performative Aktivität entstand in den 1990er Jahren und zielt auf die Versöhnung zwischen Regierung und indigener Bevölkerung ab, und vermittelt die Geschichte der Ureinwohner vom Vorkontakt bis zur Gegenwart. Durch ihre partizipative, emotionale Form der Wissensvermittlung wird versucht, Barrieren zu überwinden. „Auf der Decke sitzend werden die Teilnehmenden zu indigenen Personen und lernen ihre Perspektive einzunehmen.‟
Die traditionellen Geschichten von Reeces’ Community zeigen einen Trickster namens Wisakedjak, der teils Tier ist, und immer versucht, Tiere auszutricksen. Die Natur behauptet sich jedoch immer wieder aufs Neue. Ihre Community hat eine organische Beziehung zur Natur, die auch eine spirituelle Komponente hat, sie lieben die Natur. Reece erinnert sich auch an die Prophezeiung der schwarzen Schlange von Dakota, die fossile Brennstoffe mit dem Tod gleichsetzt.
Die Menschen in Fort McMurray arbeiten für die Ölindustrie, um Geld zu verdienen, obwohl sie sich ihrer Auswirkungen auf die Umwelt, trotz der mittlerweile verwendeten neuen Technologien, bewusst sind. Es gibt immer wieder Umweltverschmutzungen in Form von Ölaustritten. Viele Ölarbeiter sind unglücklich und das spiegelt sich auch in ihrem hohen Drogenkonsum wider. Nur eine Minderheit mit spezialisierter Ausbildung hat vom Öl profitiert und ist reich geworden. Die indigene Gesellschaft kann jedoch nicht mehr nachhaltig leben. Die Ölindustrie muss für ihre Aktivitäten zur Rechenschaft gezogen werden. In Bezug auf die Wasserqualität gibt es beispielsweise eine Umweltorganisation, die Daten sammelt, aber Überwachung allein reicht nicht aus. Die Ölindustrie muss weg!
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Wisakedjak I Prophezeiung der schwarzen Schlange